Ölpreis (Brent WTI): Schwäche zu erwarten?

 Brent Crude Öl (63,30800 /bbl. -1,81 %) Analyse: Der milde Winter sowie die generell schwache Nachfrage nach Raffinerieprodukten überwiegt derzeit Erwartungen an einerKonjunkturerholung. Zudem kommen nun ebenso Ängste einer Virus-Epidemie zu Tage. Der Ölpreis Brent testet die mittelfristige Trendlinie.

ÖLPREIS BRENT UND WTI KURZFRISTIG DURCH DEN VIRUS BELASTET

In der letzten Analyse zum Ölpreis „Ölpreis Analyse: Angebot belastet WTI und Brent“, sind wir auf die aktuellen Belastungsfaktoren für den Ölpreis eingegangen. Im Großen und Ganzen spielen aktuell die Faktoren erhöhtes Angebot und schwache saisonale Nachfrage eine größere Rolle.

Auf der Seite der Nachfrageerwartungen kamen nun ebenso Sorgen, ausgehend von der Virus-Epidemie in China, zum Vorschein. Dies belastete den Ölpreis WTI und Brent in den letzten Tagen, da man annimmt, dass ein starker Ausbruch des Virus negative Folgen auf die Konjunktur haben dürfte.

So ist z.B. davon auszugehen, dass der Transport von Gütern alleine bereits stark eingegrenzt würde. Goldman Sachs rechnete vor, dass der Virus ein Fallen der Nachfrage von zirka 260 Tsd. Barrel pro Tag, im Jahr 2020, nach sich ziehen könnte. Dies entspreche zirka 2,9 USD je Barrel, um die der Ölpreis dann fallen müsste.

SAISONAL SCHWACHE PHASE SETZT SICH FORT

Aktuell sieht es danach aus, als würde sich das Risiko wieder verringern, insofern rücken erneut die gängigen Faktoren in den Vordergrund. Die schwache Nachfrage nach Raffinerieprodukten, siehe z.B. oben Benzinbestände, könnte sich vorerst fortsetzen, wenn auch vielleicht mit etwas schwächeren Tendenzen, weil der Winter nun so langsam einzutreffen scheint.

Dies betrifft dennoch nicht das erhöhte weltweite Angebot. Wichtig in diesem Jahr dürfte die US Produktion werden. Die bereits seit vergangenen Jahr stark gefallene Anzahl der Oil-Rigs deutet eine verringerte US Produktion an. Die aktuellen Projektionen der EIA lassen darauf aber nicht schließen. Gemäß dem Bericht, das das Institut in dieser Woche veröffentlichte, soll die Produktion in den ersten beiden Jahresmonaten weiter steigen.

Dies bestätigt annähernd die Annahme einiger Analysten. Dass zwar die Anzahl der Oil-Rigs weiter fällt, die übrigen jedoch volumenmäßig immer mehr produzieren. Die US Produktion wird allerdings in der Gesamtgleichung für das weltweite Angebot-Nachfrage-Verhältnis in diesem Jahr durchaus wichtig werden, weil eventuell davon abhängen wird, ob die OPEC + Staaten ihre Kürzungen auch zeitlich verlängern.

Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt, sofern es keine Signale einer verringerten US Produktion gibt. Bisher scheint aber diese Erwartung noch nicht gänzlich eingepreist worden zu sein.

ÖLPREIS BRENT TESTET TRENDLINIE

Während der Ölpreis WTI bereits seine Trendlinie unterschreiten konnte, testet der Ölpreis Brent diese derzeit von oben an. Möglich wäre es, dass auch dieser in Kürze darunter brechen wird, sofern keine positiven Signale von Seiten der fundamentalen Daten und News kommen. Der Bereich rund um 60 USD je Fass wäre in diesem Fall als nächstes, wichtige Ziel nicht auszuschließen.

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